VÖWG: EU-Regelung von Dienstleistungskonzessionen kontraproduktiv

In Brüssel arbeitet man eifrig an einer eigenen Richtlinie über Konzessionen. Der Vorschlag adressiert in seiner jetzigen Form öffentliche Bau- sowie Dienstleistungskonzessionen über einem Schwellenwert von fünf Mio. EUR. Noch 2011 möchte EU-Binnenmarktkommissar Barnier das finale Papier der Öffentlichkeit präsentieren. Die öffentliche Wirtschaft steht einem solchen Rechtsakt kritisch gegenüber. Denn vertragliche Grundsätze sowie die Judikatur des EuGH sorgen bereits für…

Wege aus der Finanzkrise dringend gesucht: EU-Projektbonds vor Nagelprobe

Die Europäische Kommission möchte über Projektanleihen öffentlich-private Partnerschaften auf europäischer Ebene etablieren. Die Grundidee: Die öffentliche Hand soll bei EU-Infrastrukturprojekten einen Teil der Risiken abfedern und so zu einem hohen Rating der darauf aufbauenden Wertpapiere beitragen. Privatinvestoren sollen für den Bau von Energie- Daten- und Verkehrsnetzen bzw. den Umbau von Europas Basisinfrastruktur gewonnen werden. Für öffentliche Einrichtungen, die volkswirtschaftlichen Nutzen…

CEEP: PSO-Verordnung muss bestehen bleiben

Die Europäische Kommission hat am 14. November 2011 zu einem Workshop über die Implementierung der Verordnung Nr. 1370/2007/EG über öffentliche Personenverkehrsdienste auf Schiene und Straße und zur Aufhebung der Verordnungen Nr. 1191/69/EWG und Nr. 1107/70/EWG eingeladen. Brüssel hat dazu einen Fortschrittsbericht der Mitgliedstaaten für 2014/2015 angekündigt. Aus dessen Ergebnissen könnten für die öffentliche Hand nachteilige Änderungen der Verordnung erwachsen. Außerdem…

Direktvergaben bis 100.000 EUR in Österreich bis Ende 2012

Die österreichische Bundesregierung hat die Gültigkeit höherer Schwellenwerte für staatliche Auftragsvergaben aufgrund der schlechten Wirtschaftsaussichten bis Ende 2012 verlängert. Bereits im Vorjahr war die Schwellenwert-Verordnung von 2009 mit ihren Anhebungen um zwölf Monate – bis Ende 2011 – erstreckt worden. Öffentliche Aufträge im Bau-, Liefer-, und Dienstleistungsbereich lassen sich somit weiterhin bis zu einem Wert von 100.000 EUR ohne Ausschreibung…

EU erweitert Marktmissbrauchsrichtlinie – Systemkrise dauert an

EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier hat am 20. Oktober 2011 eine Reform der Marktmissbrauchsrichtlinie (vgl. MAD, RL 2003/6/EG) vorgeschlagen. Eine Verordnung soll dubiose Geschäftspraktiken auf zunehmend vernetzten Finanzmärkten eindämmen. Barnier hofft zudem, mit schärferen strafrechtlichen Bestimmungen Insiderhandel und Marktmanipulation in den Griff zu bekommen. Die Erweiterung ist der Anfang eines weitgehenden Versuchs einer Systemregulierung (vgl. MIFID). Bis 2012 will Brüssel einen umfassenden…

EU-Vergaberecht: Inhouse-Klausel für Rechtssicherheit unverzichtbar

Die Europäische Kommission hat am 04.10.2011 einen Leitfaden zur Anwendung von EU-Vergaberecht auf öffentlich-öffentliche Kooperationen veröffentlicht (vgl. SEC(2011) 1169 final). Sie erläutert darin die relevante EuGH-Judikatur. Nur eine klare Abgrenzung von inhouse-Modellen, öffentlichen Aufträgen im Sinne der Richtlinien 172004EG und 182004EG und Konzessionen vermag jedoch Rechtssicherheit herzustellen. Dafür hat der EuGH bereits mit dem Urteil Teckal (C-10798) grundlegende Kriterien identifiziert.…

Viel Engagement, wenige Lösungen – Krakau beherbergt erstes EU-Binnenmarktforum

Europäische Kommission, Europäisches Parlament und polnische Ratspräsidentschaft haben vom 2. bis 4. Oktober 2011 in Krakau das erste Binnenmarktforum der Europäischen Union – SIMFO – abgehalten. Es lud 1.200 RepräsentantInnen zahlreicher Stakeholder dazu ein, über die Weiterentwicklung des gemeinsamen Markts zu beraten. EU-Gesundheits- und Verbraucherschutzkommissar John Dallis Resümee zufolge nützten europäische BürgerInnen und Unternehmen das Potenzial des grenzüberschreitenden Handels wegen…

EU-Kommission überarbeitet Beihilfenpaket – VÖWG ortet Verbesserungsbedarf

Die Europäische Kommission hat vier neue Rechtsakte zur Anwendung von EU-Beihilfenrecht im Falle von Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse (DAWI) vorgeschlagen. Ziel ist die Modernisierung des geltenden Monti-Kroes-Pakets bis Anfang 2012. Die Vorschläge ̶ zwei Mitteilungen, ein Kommissionsbeschluss sowie eine Verordnung zu De-minimis Beihilfen ̶ verschlechtern aber in ihrer jetzigen Form die Rahmenbedingungen für öffentliche Daseinsvorsorge. Die Kommission führt dazu…

UK: Öffentlich-private Partnerschaften in der Kritik – Bilanzunwirksamkeit geht vor Effizienz

Die Europäische Kommission sieht in öffentlich-privaten Partnerschaften (PPP) ein budgetpolitisches Allheilmittel. Soll doch die Kooperation zwischen öffentlicher und privater Hand zur effektiveren und qualitätsvolleren Realisierung von Projekten bzw. übertragenen Aufgaben führen. In Großbritannien erfreuten sich PPP im Rahmen der Private-Finance-Initiative (PFI) seit 1992 großer Beliebtheit. Über 60 Mrd. Pfund flossen in 700 Projekte. Kürzlich kam ein parlamentarischer Finanzausschuss jedoch zum…

VÖWG: Emissionshandel weiter in den Kinderschuhen – sektorale Balance ein Muss

Der Preis europäischer CO2-Zertifikate ist zum Ende der zweiten Handelsphase (2008-2012) eingebrochen. Bewegt sich deren Kurs weiter auf so niedrigem Niveau, gehen die ökonomischen Anreize zum Klimaschutz verloren. KritikerInnen des Europäischen Emissionshandelssystems (ETS) machen ein Überangebot an Emissionsrechten infolge der Wirtschaftskrise dafür verantwortlich. Die dritte Handelsphase (2013-2020) laufe dadurch Gefahr, verzerrt zu werden. Dazu kämen technische Faktoren (Fehleinschätzungen, NER300-Initiative), instabile…