VÖWG - Verkehr Spezial, 08/2018

Ich freue mich, das aktuelle Verkehr Spezial des Verbandes der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG) zu präsentieren. Darin finden sich Kurznachrichten mit Relevanz für den Verkehrssektor.

Gemeinsam mit meinem Team wünsche ich eine angenehme Lektüre!

Heidrun Maier-de Kruijff


#mission2030. Sieben Millionen Euro für das Programm "Zero Emission Mobility". Die österreichische Bundesregierung hat sich mit der neuen Klima- und Energiestrategie hohe Ziele gesetzt. Im Verkehrsbereich sollen bis 2030 7,2 Millionen Tonnen CO² eingespart werden. BM Hofer möchte die Ziele auch mit Hilfe des Ausbaus der Elektromobilität erreichen, diese erfordern aber noch einiges an intensiven Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in den nächsten Jahren. Das Programm ist bewusst technologieneutral und missionsorientiert gestaltet und umfasst somit sowohl batteriebasierte Lösungen, als auch Wasserstofftechnologien, sowie Hochleistungskondensatoren. Die Mission 2030 hat als erklärtes Ziel die völlige Dekarbonisierung. Der Fokus liegt so auf den Fahrzeugen und auf den Energieträgern, damit aber auch auf der Infrastruktur. Echte Nachhaltigkeit ist das Endziel.


Zahl der neuen E-Mopeds im 1. Halbjahr mehr als verdoppelt.
Im 1. Halbjahr 2018 wurden bereits mehr E-Mopeds zugelassen, als im ganzen vorherigen Jahr. In Wien ist die Zahl, auch auf Grund der Aufstockung des Fuhrparks der Post, stark gestiegen. Es wurden neue 200 E-Mopeds angeschafft (insgesamt 218 Neuzulassungen in Wien und 53 in Niederösterreich). Derzeit bilden E-Mopeds etwa fünf Prozent des Marktanteils. Ab dem Jahr 2020 sollen keine herkömmlichen Mopeds mehr neu verkauft werden. E-Mopeds stellen eine leise und abgasfreie Alternative dar, die Tankkosten sind ebenfalls geringer. Nachtfahrverbote, für Mopeds mit Verbrennungsmotoren, in Städten und Gemeinden, wären ein weiterer Anreiz für den Umstieg.


August besonders unfallträchtiger Monat.
Im August des Vorjahres waren, laut VCÖ, besonders viele Verkehrstote zu beklagen. 55 kamen ums Leben und 5.120 wurden verletzt. Die Sommerzeiten waren in den letzten fünf Jahren besonders unfallreich. Der verstärkte Freizeit-, Urlaubs- und Motorradverkehr zeichnet sich hier deutlich ab. Hauptunfallursachen waren Ablenkung und Schnellfahren. Die scheinbar optimalen Fahrverhältnisse verleiten zu hohem Tempo auf den Straßen. Gegen das Überschreiten des Tempolimits sollen jetzt härtere Maßnahmen ergriffen werden. So soll zum Beispiel, die Toleranzgrenzen für Österreich vereinheitlicht und auf Schweizer Niveau gesenkt werden. Mehr Straßenkontrollen sollen die VerkehrsteilnehmerInnen zusätzlich schützen. Der VCÖ fordert auch einen Ausbau der öffentlichen Verkehrsverbindungen sowie der Rad-Infrastruktur zu beliebten Reisezielen.


Kommission 500 Mio. EUR für energieeffizienteren Schienenverkehr.
Die Europäische Kommission hat ein deutsches Programm zur Unterstützung von Eisenbahnunternehmen genehmigt und investiert so in Energieeffizienztechnologien. Die Maßnahme soll die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene fördern und zu einer Verringerung der CO2-Emissionen beitragen. Das vorgesehene Gesamtbudget von 500 Millionen Euro soll von 2018 bis 2022 laufen. Um von dieser öffentlichen Unterstützung zu profitieren, müssen die Eisenbahnverkehrsunternehmen ihre Energieeffizienz jährlich um 1,75% steigern. Ab 2020 muss die Energieeffizienz um mindestens 2% gegenüber dem Vorjahr erhöht werden. Es soll so große Vorteile für die Umwelt und die Mobilität bringen, vor allem soll der Transport durch Eisenbahnen unterstützt werden.


EU-Kommission zur Regelung zur Unterstützung von Eisenbahnunternehmen (Rail Business 30/18). Dafür stellt die deutsche Bundesregierung von 2018 bis 2022 insgesamt 500 Mio. Euro zur Verfügung. Die Regelung sieht vor, dass Eisenbahnunternehmen, die im elektrischen Schienenverkehr tätig sind, bis zu 50 % aller Kosten für Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, wie dem Erwerb modernen energiesparenden rollenden Materials (z.B. Hybridlokomotiven) oder automatisierter Lösungen, erstattet bekommen können. Um für eine solche öffentliche Unterstützung infrage zu kommen, müssen die Eisenbahnunternehmen alljährlich nachweisen, dass sich ihre Energieeffizienz um mindestens 1,75 % gegenüber dem Vorjahr verbessert hat. Ab 2020 gilt für die Eisenbahnunternehmen die Vorgabe, dass sich die Energieeffizienz um mindestens 2 % verbessern muss, um förderfähig zu sein.


Erfolgreiche Probefahrt von selbstfahrenden Bussen in Aspern.
Seit drei Monaten forscht das Projektkonsortium auto.Bus an zwei selbstfahrenden Bussen. Bisher wurden sie nur in geschlossenem Gelände getestet. Nun fuhren sie zum ersten Mal unter realen Bedingungen im Straßenverkehr, mit echten Fahrgästen. Es gelang dem Bus hier zum ersten Mal erfolgreich mit einer Ampel zu kommunizieren. An dem Projekt sind, nach den Wiener Linien, auch Firmen, wie Siemens Austria, TÜV Austria und der französische Bushersteller NAVYA beteiligt. Es soll neue Erkenntnisse zur automatisierten Mobilität bringen und die Weiterentwicklung in dem Bereich fördern. Die Strecke auf der die zwei Busse, schlussendlich autonom, fahren sollen ist zwei Kilometer lang und startet von der U-Bahn Station Seestadt. Es wird zwar kein Fahrer an Bord sein, dennoch aber ein Operateur, der die Fahrt überwacht und für mehr Sicherheit sorgen soll. Der Bus kann elf Personen (inkl. Operateur) transportieren. Im Herbst 2018 sollen bereits fahrgastlose Testfahrten beginnen und Anfang 2019 sollen die Busse das erste Mal den regulären Betrieb aufnehmen. Im Aktionsplan des BMVIT von 2016, können Sie weitere Informationen über Projekte des automatisierten Fahrens finden.


Neuer Wettbewerb zwischen Fahrzeugherstellern. Mehr Fairness bei Ausschreibungen. Daimler, Renau und Volvo stehen bezüglich der Produktion von Müllsammelfahrzeugen bald in direkter Konkurrenz zueinander. Fairer Wettbewerb und gleiche Chancen für die Unternehmen werden so gewährleistet. Auf der IFLAT 2018 stellte Renault seinen neuen Niederflur-LKW vor, demnach sind Mercedes und Daimler nicht mehr die einzigen Hersteller am Markt. Auch Volvo plant und entwickelt derzeit ein neues Müllsammelfahrzeug (FE Electric), welches mit Elektromotor laufen soll. Die Auftraggeber haben, im Zuge der öffentlichen Ausschreibungen, die Produktneutralität zu betrachten.


Start für Pilotprojekt Tempo 140 auf A1 West Autobahn am 1. August 2018. Das Motto der Initiative des Bundes Ministeriums für Verkehr, Innovation und Sicherheit lautet: Auf gut ausgebauten Autobahnen mit modernsten und sicheren Fahrzeugen rascher ans Ziel. Die zwei Testgebiete in Nieder- und Oberösterreich erstecken sich auf insgesamt 120 Kilometer. Zwischen Melk und Oed in Niederösterreich sowie zwischen Haid und Sattledt in Oberösterreich wird die höchstzulässige Geschwindigkeit um zehn Stundenkilometer angehoben. Die Auswahl dieser Strecken erfolgte auf Grund der Verkehrssicherheit, der Sichtweite, der Gefälle und der Kurvenradien. Die ASFINAG führt die notwendigen Messungen auf der Probe-Strecke durch (Vorher-Nachher-Messungen). Die Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h gilt, wie die normale vorherrschende Geschwindigkeit, nur bei optimalen Verhältnissen auf der Fahrbahn. 2019 wird auf Grund der bis dahin gesammelten Ergebnisse entschieden, ob 140 km/h als Höchstgeschwindkeit beibehalten, ausgeweitet oder abgeschafft werden soll.

IMPRESSUM:

Verband der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG)
Geschäftsführung: MMag. Heidrun Maier-de Kruijff

Stadiongasse 6-8, A-1010 Wien
Telefon: 0043-1-4082601
E-Mail:
sekretariat@voewg.at

Web: www.voewg.at
Rückfragehinweis: theresa.doppelbauer@voewg.at