VÖWG - Bildung Spezial, No. 08 - 2015

Ich freue mich, das aktuelle Bildung Spezial des Verbandes der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG) zu präsentieren. Darin finden sich Kurznachrichten mit Relevanz für den Bildungssektor.

Gemeinsam mit meinem Team wünsche ich eine angenehme Lektüre!

Heidrun Maier-de Kruijff

Unterricht: Gemäß eines von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek vorgestellten Grundsatzerlasses für ein fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip sollen SchülerInnen zu fundamentalen Pflichten und Rechten sowie über finanzielle Angelegenheiten belehrt werden. Die Umsetzung dieses Erlasses soll innerhalb von Fächern, wie zum Beispiel Geografie und Wirtschaftskunde oder Volks- und Betriebswirtschaftslehre, erfolgen. Außerdem wird eine Einbeziehung von "Entrepreneurship-Education" empfohlen, um den SchülerInnen jeder Schulform unternehmerische Kenntnisse zu vermitteln.

Wien: Bereits seit Februar 2015 erhalten SchülerInnen in Wien kostenlos wöchentlich Obst und Gemüse im Rahmen des Gratis-Bio-Schulfruchtprogramms. Dieses Projekt wird ebenso im kommenden Schuljahr 2015/16 fortgesetzt. Die Früchte werden direkt an Schulen durch bio-zertifizierte LieferantInnen übergeben. Ferner wird darauf Wert gelegt sowohl regionales und saisonales Bio-Obst und -Gemüse bereitzustellen. Für diese Initiative werden in einem Schuljahr etwa 1,7 Millionen Euro investiert. Im Rahmen des Programmes der Europäischen Union "Schlaue Früchtchen" wird das zuvorgenannte Projekt der Stadt Wien unterstützt.

Europäische Union (EU): Der Europäische Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement, Christos Stylianides, hat am 7. Juli 2015 bekanntgegeben, dass er die bereits bestehenden Mittel auf vier Prozent des EU-Budgets erhöhen möchte. Dahingehend wird Bezug  auf die im Jahre 2012 eingeleitete Initiative der EU genommen, welche sich "Kinder des Friedens" nennt. Im Rahmen dieser EU-Initiative wurden mehr als 23 Millionen Euro für Kinder in humanitären Notsituationen zur Verfügung gestellt.

Salzburg: Im Rahmen einer Plenarsitzung des Salzburger Landtags am 8. Juli 2015 wurde beschlossen, die jeweiligen Bezirksschulämter der fünf Bezirkshauptmannschaften in Salzburg abzuschaffen. Um SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern weiterhin Auskunft zur Bildungsverwaltung zu gewährleisten, gibt es in den einzelnen Bildungsregionen Außenstellen der Salzburger Landesregierung. Ferner werden sieben Leistungsfeststellungskommissionen und eine Disziplinarkommission zu einer Kommission zusammengelegt. Eine weitere Neuerung ergibt sich durch die Möglichkeit sowohl in Pflichtgegenständen als auch in schulautonomen Pflichtgegenständen sechs weitere Lehrkräftestunden pro Neue-Mittelschulklasse heranzuziehen.

Kinder: Ab Juli 2015 werden Kinder von BezieherInnen der bedarfsorientierten Mindestsicherung mit einem Schulstartpaket versorgt. Das Sozialministerium finanziert diese Aktion mit EU-Mitteln, die aus dem Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen stammen. Die Verteilung der Pakete erfolgt durch das Rote Kreuz. Außerdem enthalten die einzelnen Pakete unterschiedliche Inhalte, wie zum Beispiel eine Schultasche oder sonstige Ausstattungen.

Pflichtschule: Ab dem Schuljahr 2019/20 gilt für alle neu eintretenden LehrerInnen verpflichtend das neue Dienst- und Besoldungsrecht. In einigen Ländern bestehen noch Fristen, welche eine Entscheidung in dieser Sache ermöglichen. Beispielsweise wird das neue Modell in Niederösterreich und in der Steiermark sehr positiv angenommen. Bezugnehmend auf LehrerInnen auf allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) ist eher eine Neigung zum alten Dienstrecht bemerkbar. Unter anderem bringt die neue Form erhöhte Anfangsgehälter und Unterrichtsverpflichtungen von bis zu 24 Stunden mit sich. Zudem wird es beispielsweise neue Übereinkünfte zu Zulagen und verbindlichen Weiterbildungen geben.

Hochschule: Eine Studie der European University Association (EUA) kommt zu dem Schluss, dass die Anzahl an Universitäten in Österreich gestiegen ist, was insbesondere auf  Ausgliederungen zurückzuführen ist. Zudem wurde in der Studie keine Kostenreduktion durch Fusionen von Universitäten festgestellt. Im Zeitraum zwischen 2000 und 2015 fanden etwa 100 Zusammenschlüsse in Europa statt. Außerdem behandelt die zuvorgenannte Studie mögliche Gründe für Zusammenlegungen. Dabei wurden folgende Motive festgestellt: ein Anstieg der Qualität im Forschungs- und Lehrbereich, eine Kräftigung des jeweiligen Hochschulsystems oder eine ökonomische Begünstigung für Hochschulen.

eTwinning: Dieses Jahr ist das eTwinning-Programm 10 Jahre alt geworden. Bereits im Jahr 2005 beteiligten sich 8.031 Schulen an dem Projekt, heute sind es 138.566, die teilnehmen. Ebenso lässt sich ein Anstieg bei den teilnehmenden LehrerInnen erkennen. Denn vor zehn Jahren waren es 2.141 Lehrkräfte, im Jahr 2015 sind es hingegen 301.944 LehrerInnen.

Wissenschaften: Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) hat eine Begutachtung der Novelle zum Universitätsgesetz eingeleitet. Dabei soll gemeinsam mit weiteren Institutionen an adäquaten Maßnahmen gearbeitet werden, um Karrieren in der Forschung leichter zu ermöglichen. Zudem beinhaltet der Entwurf die Verlängerung bereits vorhandener Zugangsregelungen bis 2021.

Doktorat: Im Rahmen der Hochschulkonferenz wurde die Enwicklung der Doktoratsausbildung thematisiert. Dabei wurde betont, dass eine Stärkung von Qualität und Durchlässigkeit essentiell sind für die Wissenschaft in Österreich. Ziel ist es den Nachwuchs im wissenschaftlichen Bereich zu unterstützen. Die Promotion bleibt weiterhin im Zuständigkeitsbereich der Universitäten, jedoch wird hierbei versucht Kooperationen zwischen Fachhochschulen und Universitäten zu stärken. Außerdem plant das Wissenschaftsministerium ab Herbst 2015 ein Konzept für "institutionalisierte Kooperationeen in der Doktoratsausbildung" auszuarbeiten.

Lernen: Ende Juni 2015 wurde dem Ministerrat der vierte Bericht mit dem Titel "Strategie zum lebensbegleitenden Lernen" vorgebracht. Darin sind etwa zwölf strategische Ziele sowie Benchmarks und zehn Aktionslinien enthalten. Die Strategie wurde 2011 beschlossen und dient beispielsweise als Instrument zur Abstimmung von diversen Systemen und Bereichen, die das Lernen beeinflussen. Ziel ist es bereits vorhandene Ansatzpunkte weiterzubringen und neuartige Vorstellungen zu ergründen.

IMPRESSUM:

Verband der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG)
Geschäftsführung: MMag. Heidrun Maier-de Kruijff

Stadiongasse 6-8, A-1010 Wien
Telefon: 0043-1-4082601
E-Mail:
sekretariat@voewg.at
Web: www.voewg.at