VÖWG - Bildung Spezial, No. 03 - 2019                    

Ich freue mich, das aktuelle Bildung Spezial des Verbandes der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG) zu präsentieren. Darin finden sich Kurznachrichten mit Relevanz für den Bildungssektor.

Gemeinsam mit meinem Team wünsche ich eine angenehme Lektüre!

Heidrun Maier-de Kruijff

 

Das VÖWG - Bildung Spezial versucht sich ab dieser Ausgabe an einem neuen Design. Die Beiträge sind nach thematischen Schwerpunkten gegliedert, die je nach Aussendung leicht variieren können. Wir hoffen, dass Sie Gefallen an unserem neuen Format finden und freuen uns wie immer über Anregungen und Rückmeldungen!

 Bildungsmobilität

 

Europäische Hochschulen: erste Bewerberbungen stehen fest

Im Dezember 2017 forderte der Europäische Rat, ausgehend von einem Vorschlag des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, bis zum Jahr 2024 etwa 20 sogenannte "Europäische Hochschulen" einzurichten und damit strategische Partnerschaften zwischen Hochschuleinrichtungen in der EU zu fördern. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des Europäischen Hochschulsystem sowie der AbsolventInnen zu erhöhen und einen starken Gegenpol zu den rennomierten Universitäten in den USA zu schaffen. Die Hochschulnetzwerke sollen nach dem Bottom-up-Prinzip errichtet werden und es Studierenden ermöglichen, "durch eine Kombination von Studien in mehreren EU-Ländern einen Studienabschluss zu erwerben". 

Im Rahmen des Erasmus+ Programms gab es nun die erste Pilotausschreibung für das Jahr 2019. Die ersten Kandidaten für die Europäischen Hochschulen stehen somit fest: insgesamt wurden 54 Bewerbungen (Allianzen) von mehr als 300 Hochschuleinrichtungen aus 31 Ländern eingereicht.

Voraussetzung für die Bewerbung als Europäische Hochschule ist die Beteiligung von mindestens drei Hochschulen oder wissenschaftlichen Einrichtungen aus drei Erasmus-Programmländern an dem Netzwerk. An vier Hochschul-Allianzen, die sich in der Pilotausschreibung beworben haben, sind österreichische Universitäten beteiligt:

  • Allianz "The University for New Interdisciplinary Qualification and Education (UNIQUE)": insg. fünf Universitäten und drei assoziierte Partnereinrichtungen, u.a. die Universität für angewandte Kunst (Leitung), die Universität des Peloponnes, die Technische Universität Brünn und das Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM).
  • Allianz "ARQUS": insg. sechs Hochschulen,  die Universität Granada (Leitung)  die  Universität Graz, die Universität Lyon, die Universität Vilnius, die Universität Leipzig und die Universität Padua.
  • Allianz "UNIVERS": insg. acht Hochschulen, u.a. Universität Perpignan (Frankreich, Leitung) und Universität Klagenfurt.
  • Allianz "European Multiversity for Cooperation and Cohesion (e mc²)": Universitäten Pisa, Lissabon, Riga, Novi Sad und Salzburg.

Für die erste Pilotphase sind 60 Mio. Euro vorgesehen, zwölf Projekte sollen mit jeweils maximal fünf Millionen Euro für die Dauer von drei Jahren gefördert werden. Eine zweite Pilotausschreibung wird für 2020 erwartet.

 

 Beruf & Bildung

 

Workplace Learning: Projektergebnisse nachhaltig und leicht nutzbar machen

Das Thema "Lernen am Arbeitsplatz" hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt zum Schwerpunkt zahlreicher Projekte in ganz Europa herausgebildet. Um die Ergebnisse der EU-Projekte im Programm Erasmus+ langfristig und nachhaltig nutzbar zu machen, wurde nun vom Netzwerk "Work-based Learning & Apprenticeships" und 29 europäischen Bildungsagenturen eine Broschüre erstellt, in der zehn der innovativsten, weitreichendsten österreichischen Vorhaben zum Thema "Lernen am Arbeitsplatz" vorgestellt werden. Die Broschüre soll dazu beitragen, die Reichweite und den Nutzen der Projektergebnisse in Österreich zu erhöhen. Die vorgestellten Projekte zeigen, wie wichtig es für eine nachhaltige Nutzung der Projektergebnisse ist, dass bereits in der Konzeptphase auf deren reale Verwertbarkeit geachtet wird und das Projekt auf konkrete Bedürfnisse und Anforderungen der angesprochenen Zielgruppen reagiert.

Die vorgestellten Projekte umfassen innerhalb des Feldes "Lernen am Arbeitsplatz" eine große Bandbreite von Themen, von der Zertifizierung von MentorInnen und TutorInnen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung über die Nutzung von digitalen Lern-Tools in Handwerksberufen bis hin zu kompetenz- und arbeitsmarktorientierten Trainingsmethoden zur Wiedereingliederung von gefährdeten Drop-outs in Produktionsschulen.

Pro Projekt erfolgen zum einen Kurzangaben zu ProjektkoordinatorInnen und Partnerländern, Projektlaufzeit, Förderprogramm und weiterführenden Webseiten. Zum anderen werden neben einer Zusammenfassung der Inhalte und Ziele des jeweiligen Projekts auch dessen Hauptergebnisse angeführt und beschrieben sowie ein Überblick zu bereits erfolgten Anwendungen der Projektergebnisse gegeben.

 

Call for Proposals: Mobilitätsprogramm in der beruflichen Aus- und Weiterbildung

Die Europäische Kommission hat eine Initiative gestartet, die es Berufsbildungseinrichtungen in der EU ermöglichen soll, für Lernende und Lehrende Austauschprogramme mit KollegInnen in den westlichen Balkanländern, in der Türkei und in Afrika durchzuführen. Ziel ist es unter anderem, sich über bewährte Praktiken auszutauschen sowie Netzwerke und Partnerschaften zu gründen bzw. zu stärken. Sämtliche Details, Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die Einreichung finden Sie hier.

Deadline für die Einreichung: 14.05.2019

 

 Hochschulen

 

BerufsInfoBroschüren: Jobchancen mit Hochschulabschluss

Das Arbeitsmarktservice Österreich, Abteilung Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation hat gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung zwei BerufsInfoBroschüren herausgegeben. Diese sollen über Berufschancen, Beschäftigungsmöglichkeiten und Arbeitsmarktsituationen verschiedener Hochschulstudiengänge informieren und als Nachschlagewerke für Ausbildungsinteressierte, Studierende sowie für im Wirtschaftsleben tätige Personen dienen.

BerufsInfoBroschüre "Beruf und Beschäftigung nach Abschluss einer Hochschule (UNI, FH, PH) - Überblicksbroschüre über Arbeitsmarktsituation von HochschulabsolventInnen":  u.a. Informationen zum Zusammenhang zwischen Hochschulbildung und Arbeitsmarkt, Karriereplanung, Bewerbung, Beratungsmöglichkeiten sowie Detailinformationen zu verschiedenen Branchen am Arbeitsmarkt für AkademikerInnen.

BerufsInfoBroschüre "Jobchancen Studium Fachhochschul-Studiengänge": u.a. Informationen zum Zusammenhang von Hochschulbildung und Arbeitsmarkt, zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten von Ausbildungen an Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen, Trends in der Beschäftigungssituation sowie Detailinformationen nach Ausbildungsbereichen (FH-Studiengängen).

 

 Erwachsenenbildung

 

Europäisches Semester: Bericht über die Umsetzung der Ratsempfehlung für Weiterbildungspfade

Im Rahmen des Winterpakets zur jährlichen Bewertung der Fortschritte der Mitgliedstaaten bei den wirtschaftlichen und sozialen Prioritäten hat die Europäische Kommission einen Bericht über die Weiterbildungs- und Umschulungsstrategien der Mitgliedstaaten veröffentlicht. Dieser ist Teil der, von der Kommission im Juni 2016 vorgelegten, europäischen Agenda für Kompetenzen und analysiert die durchgeführten Maßnahmen zur Weiterbildung von Erwachsenen, zu denen sich die Mitgliedstaaten in der Ratsempfehlung für Weiterbildungspfade verpflichtet haben. Rund 61 Millionen Erwachsene (25-64 Jahre) in der EU haben maximal die Sekundarstufe I (Schulstufen 5-8) abgeschlossen. Über diverse Maßnahmen sollen geringqualifizierten Erwachsenen in den Mitgliedstaaten bessere Chancen geboten werden, ihre grundlegenden Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten sowie ihre digitalen Kompetenzen zu verbessern und höhere Qualifikationen zu erwerben.

Positiv hervorgehoben werden im Bericht etwa der neue Qualifikationsinvestitionsplan Frankreichs, der Schwerpunkt auf Qualifizierungsmaßnahmen für Menschen in Beschäftigung, deren Arbeitsplätze durch Automatisierung bedroht sind, in Deutschland und Irland sowie das hohe Niveau der Systeme in skandinavischen und baltischen Ländern und deren stetiger Ausbau.

Obwohl sich ein Großteil der Maßnahmen nach wie vor auf arbeitslose Erwachsene konzentriert, wird mittlerweile in vielen Mitgliedstaaten der Fokus stärker auf die Unterstützung von gering qualifizierten ArbeitnehmerInnen gelegt.

Derzeit werden viele der Maßnahmen über den ESF (European Social Fund) und das EU Programm EaSi (Employment and Social Innovation) gefördert. Für die Periode 2021-2027 ist vorgesehen, dass weiterhin der größte Teil der Maßnahmen über den ESF+ gefördert wird, unterstützt von InvestEU, dem Programm Digital Europe sowie Erasmus. 

 

 Hinweise & Veranstaltungen

 

Fachtagung: OeAD macht Schule

Die diesjährige Fachtagung des Österreichischen Austauschdienstes (OeAD) widmet sich der Stärkung digitaler Kompetenzen von Lehrkräften. Mit dem Ziel, Hilfestellungen und Best-Practice-Beispiele für einen zukunftsorientierten Unterricht zu bieten, wird etwa danach gefragt, was PädagogInnen brauchen, um digitale Medien kritisch und selbstbestimmt im Unterricht einzusetzen, welche technischen und didaktischen Kompetenzen erforderlich sind oder wie spielerische Technologienutzung im Unterricht erfolgen kann. Nach den Keynotes am Vormittag liegt der Schwerpunkt in den Fachkreisen und Workshops nach der Mittagspause stärker auf praxisbezogenen Elementen, wie bspw. den Hands-on-Stationen, an denen digitale Unterrichtselemente ausprobiert werden können. 

Die Tagung findet am 30. April 2019, 10:00-17:00 Uhr in der Vienna Business School Hamerlingplatz, statt. Detailierte Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.

 

Call for Papers: Forschungsperspektiven auf Digitalisierung in Hochschulen

Im Herbst 2020 soll ein Themenheft der Zeitschrift für Hochschulentwicklung (ZFHE) zu "Forschungsperspektiven auf Digitalisierung in Hoschschulen" erscheinen. Vollständige Beiträge zu diesem Themenschwerpunkt können bis 30. September eingereicht werden.

Die eingereichten Beiträge können folgende Schwerpunkte aufweisen:

  • Das Denken über Digitalisierung: Begriffliche und phänomenologische Auseinandersetzungen sowie Reflexionen über Digitalisierung in Hochschulen
  • Die Praxis der Digitalisierung oder: Praktiken in der Hochschule durch Digitalisierung
  • Organisationale (Re-)Aktionen und Strategien: Die (digitale) Transformation der Hochschule als Organisation
  • Erforschung der Digitalisierung in Hochschulen: Forschungsparadigmatische, -methodische und -ethische Implikationen.

Detaillierte Informationen zur Ausschreibung finden Sie hier.

 

IMPRESSUM:

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