VÖWG - Bildung Spezial, No. 07/08 - 2019             

Ich freue mich, das aktuelle Bildung Spezial des Verbandes der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG) zu präsentieren. Darin finden sich Kurznachrichten mit Relevanz für den Bildungssektor.

Gemeinsam mit meinem Team wünsche ich eine angenehme Lektüre!

Heidrun Maier-de Kruijff

 

Erasmus Mundus Masterprogramme zwischen EU und Japan

Gemeinsam mit dem japanischen Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie hat die Europäische Kommission nun erstmals mehrere Erasmus Mundus Programme geschaffen. Studierende haben somit die Möglichkeit, drei ausgewählte Postgraduierten-Studien länderübergreifend an europäischen und japanischen Hochschulen zu absolvieren:

  • Master of Science in Optischer Bildgebung und Licht in Extended Reality (Imaging and light in extended reality), angeboten an der Universität Ostfinnland (Finnland) und der Technischen Universität Toyohashi (Japan).
  • Japan-Europe Master in Fortgeschrittener Robotik (Advanced Robotics), Ecole Centrale de Nantes (Frankreich) und Universität Keio (Japan).
  • Geschichte im öffentlichen Raum (History in the Public Sphere), Central European University (Ungarn) und Universität für Auslandswissenschaften Tokyo (Japan).

 

 

Österreichische Hochschulen im internationalen Spitzenfeld vertreten

Laut der diesjährigen Ausgabe des Hochschulrankings "U-Multirank" sind einige österreichische Hochschulen im internationalen Spitzenfeld vertreten, darunter die Montanuniversität Leoben und die Technische Universität Graz (Kategorie "gemeinsame Publikationen mit Partnern aus der Industrie) sowie die FH Oberösterreich (Kategorie "Praxisbezug der Ausbildung"). In diesem Ranking werden jährlich die Leistungen von über 1700 Hochschulen aus 96 Ländern in Bereichen verglichen, die für Studierende besonders wichtig sind, z.B. Qualität der Lehre oder Forschungstätigkeit und internationale Ausrichtung.  U-Multirank ermöglicht es angehenden Studierenden und Interessierten als erstes globales, multidimensionales Ranking, ihr eigenes personalisiertes Ranking mit Leistungsindikatoren für Lehren und Lernen, internationale Ausrichtung, Wissenstransfer, regionales Engagement und Forschung zu erstellen. In der diesjährigen, bisher umfangreichsten, Ausgabe des Vergleichs wurde erstmals eine Karte mit den Universitäten mit der besten Gesamtleistung auf der Website hinzugefügt.

Insgesamt schneiden die europäischen Hochschulen sehr gut ab. Die EDHEC Business School (Frankreich), die Chalmers University of Technology (Schweden) und die University of Groningen (Niederlande) befinden sich im absoluten Spitzenfeld. Die Resultate der Bewertung in Bezug auf die internationale Offenheit zeigen zudem, dass Studierende mit ihrer Lernerfahrung zufriedener sind, je stärker Hochschulen international zusammenarbeiten. Auch bei den Indikatoren Wissenstransfer und Forschungwirkung weisen Hochschulen mit einer stark ausgeprägten internationalen Zusammenarbeit bessere Werte auf.

 

 

Zugang zu Informations- und Unterstützungsdienste für junge Menschen

Die kombinierten Belastungen durch Schule, elterliche Erwartungen und gesellschaftlichen Druck können den Übergang ins Erwachsenenalter für junge Menschen erschweren. In den letzten Jahren wurden auf EU-Ebene sowie auf nationalen Ebenen zunehmend Bedenken hinsichtlich nachhaltiger negativer Auswirkungen dieser Belastungen geäußert. Das Angebot von angemessenen Informations- und Unterstützungsdiensten kann Jugendlichen den Übergang in diesen Jahren erleichtern. Ein aktueller Bericht von Eurofound zeigt nun jedoch, dass junge Menschen nicht in gleichem Ausmaß Zugang zu solchen Dienstleistungen haben. Fragen der Gesundheit und des psychischen Wohlbefindens zählen zu den wichtigsten Problemen junger Menschen. Auf den Zugang zu relevanten Dienstleistungen im Sozial- und Gesundheitsbereich wird deshalb ein besonderer Fokus in der Studie gelegt. Zudem werden die wichtigsten Dienste und Herausforderungen, denen Jugendliche beim Zugang zu Informationsdiensten gegenüberstehen, ausgearbeitet. Als mögliche Schlüsselfaktoren zur Reduzierung von Ungleichheiten werden etwa genannt:

  • Anpassungsfähigkeit (Dienstleistungen und Fachleute müssen neue Instrumente im Einklang mit den Trens bei jungen Menschen einsetzen),
  • Beratung (hinsichtlich der passendsten Art von Dienstleistung und den jeweiligen Möglichkeiten zur Inanspruchnahme),
  • ein hohes Maß an Wissen und Vertrautheit der Fachleute mit den Themen von hoher Relevanz für junge Menschen
  • Empathie mit jungen Menschen und Verständnis gegenüber ihren Bedürfnissen (kann zu einer stärkeren Integration und Beteiligung der jungen Menschen an Unterstützungsdiensten führen, z.B. im Rahmen von peer-to-peer-Unterstützung).

 

 

Gewaltprävention in der Schule

Gewaltprävention ist gerade in der heutigen Zeit ein essentielles Thema in Politik und in der Gesellschaft und vor allem in Schulklassen und Jugendgruppen von hoher Relevanz. Zu den Fragen, was Gewaltprävention ist, wie man sie vermitteln kann und wo Gewalt überhaupt anfängt, bietet das Team "Gewaltfrei Leben" seit 2015 Workshops für junge Menschen und MultiplikatorInnen an. Der Workshop-Inhalt wird individuell gestaltet und an die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe angepasst. Das Themenspektrum wird niederschwellig und mit altersadäquaten Methoden vermittelt und reicht von Formen der Gewalt, Reflexion und Wahrnehmung von Gewalt, Identitäten und Vorurteilen bis zur Stärkung im Handeln gegen Gewalt.

 

 

Zugang zu hochwertiger Betreuung und Bildung für Kleinkinder mangelhaft

Das Bildungsnetzwerk Eurydice der Europäischen Kommission hat im Juli einen Bericht über den Zugang zu und die Qualität von Betreuungs- und Bildungsmöglichkeiten für Kleinkinder in Europa veröffentlicht. Die Bedeutung, die frühkindliches Lernen als Fundamentlegung für lebenslanges Lernen hat, wird zunehmend anerkannt. Auch in der europäischen Säule sozialer Rechte wird daher das Recht von Kindern auf leistbare Bildungs- und Betreuungsangebote von hoher Qualität festgehalten. Laut dem Bericht des Bildungsnetzwerkes ist jedoch in vielen europäischen Ländern kein universeller Zugang zu hochwertiger Bildung und Betreuung für alle Altersgruppen der frühen Kindheit gegeben. Es besteht zudem häufig eine strikte Trennung zwischen Kinderbetreuung und Vorschulbildung. Die Analyse der Situation in der EU erstreckt sich auf sechs Qualitätsdimensionen: Governance, Zugang, Arbeitskräfte, Bildungsrichtlinien sowie Überwachung und Bewertung von Bildungs- und Betreuungssystemen für Kleinkinder. Diese Aspekte stehen auch im Mittelpunkt einer kürzlich angenommenen Empfehlung des Rates über qualitativ hochwertige frühkindliche Bildungs- und Betreuungssysteme, die maßgeblich bei der Errichtung eines europäischen Bildungsraumes bis 2025 beitragen soll.

 

IMPRESSUM:

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