VÖWG - Cyber Spezial, 09/2018                                  

Ich freue mich, den aktuellen "Cyber Spezial"- Newsletter des Verbandes der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG) zu präsentieren. Darin finden sich Kurznachrichten mit Relevanz für den Bereich Digitale Zukunft und Cyber Sicherheit.

Gemeinsam mit meinem Team wünsche ich eine angenehme Lektüre!

Heidrun Maier-de Kruijff

 


Regierung präsentiert Digitaloffensive: Um Österreich „wettbewerbsfähiger und besser" zu machen, hat sich die Bundesregierung vorgenommen einen Masterplan Digitalisierung für das Bildungswesen zu erarbeiten. Es soll sich dabei um ein „Jahrzehnteprojekt" handeln, welches die Regierung bis zum Ende der Legislaturperiode begleiten soll. Es sollen nicht nur vorhandene Ressourcen zur Verfügung gestellt und von SchülerInnen bedient werden, sondern es geht auch um ein Verständnis der Prozesse sollen. Innerhalb der nächsten Monate, so zeitnah wie möglich, soll der Masterplan erstellt werden.


IKT Konvent 2018: Österreich soll an Europas Digital Spitze: VertreterInnen der österreichischen Bundesregierung und der heimischen Netzbetreiber möchten Österreich aus dem europäischen Mittelfeld holen und in der Digitalisierung zum Vorreiter machen. Eines der Kernthemen ist der nächste Mobilfunkstandard 5G. Bereits in wenigen Wochen beginnt die erste Frequenzauktion und im kommenden Jahr soll der Ausbau starten. 2025 soll das Ziel des Vollausbaues abgeschlossen sein. Auch Investitionen in die Bildung werden gefordert. Um den Fachkräftemangel nicht zu verschlimmern, soll bereits ab der Volksschule in IT-Kompetenzen investiert werden. Für Norbert Hofer ist die 5G-Anbindung auch besonders für „digitale Fabriken" am Land, welche Arbeitsplätze schaffen könnten, wichtig. Eine Maschinensteuer, welche politisch oftmals im Gespräch ist, lehnt er ab. Im Medizinbereich würden ältere Menschen durch künstliche Intlligenz länger zuhause wohnen können. Digitalministerin Margarethe Schramböck möchte den Menschen die Angst vor der Digitalisierung nehmen. Dies soll mit der Plattform „Fit for Internet" sowie mit Kooperationspartnern aus der Wirtschaft geschehen. Der Fokus wird vorerst auf die Generation 60+ gelegt.


Cybercrime stark gestiegen: Das Bundeskriminalamt veröffentlichte, dass die Zahl der Tatbestände von Cybercrime von 2.630 im Jahr 2016 auf 3.546 im Jahr 2017 gestiegen ist. Dies ist ein Anstieg von 34,8 Prozentpunkten. Darunter fallen lediglich Angriffe auf Daten oder Computersysteme unter Ausnutzung der Informations- und Kommunikationstechnik, beispielsweise Hacking und Datendiebstahl. Werden Delikte wie Erpressung, Betrug oder Mobbing mit Hilfe von elektronischen Medien dazugezählt, wurden der Polizei 16.804 Anzeigen gemeldet. Den größten Anstieg verzeichneten die Bereiche Datenbeschädigung (80,5 %), Datenfälschung (66,2 %), Datenverarbeitungsmissbrauch (29,3 %), Anbahnung von Sexualkontakten zu Unmündigen (32,5 %).
Kryptowährungen wie Bitcoin werden immer beliebter und häufiger für kriminelle Handlungen eingesetzt. Besonders bei Erpressungsdelikten und Geldwäsche. Mit der Schadsoftware „Petya/NotPetya" oder „WannaCry" wurden 2017 hunderttausend Computer infiziert. Daten wurden verschlüsselt und nur gegen Lösegeld in Form von Bitcoins wieder freigegeben.
2017 wurde mit „Cryptojacking" auch ein neuer „Cybercrime" in die Welt gesetzt. „Cryptojacking" besteht aus den Wörtern „Cryptocurrency" (Kryptowährung) und „Hijacking" (Entführung). Darunter wird das Kapern des Browsers, mit dem Ziel den Computer für das Schürfen (erzeugen) von digitaler Währung zu missbrauchen, verstanden.


Sicherer Datenverkehr EU – Japan: Die EU und Japan haben sich darauf geeinigt, die Datenschutzsysteme der jeweils anderen Seite anzuerkennen. Es sind nun interne Verfahren zur endgültigen Annahme ihrer Angemessenheitsfeststellung im Gange. Eine Annahme der Kommission findet statt, sobald es positive Stellungnahmen des Europäischen Datenschutzausschusses und Zustimmung eines Ausschusses, bestehend aus VertreterInnen der EU-Mitgliedstaaten, gibt. Die Kommission veröffentlichte den Entwurf des Angemessenheitsbeschlusses und die damit verbundenen Dokumente. Darunter fallen beispielsweise zusätzliche Garantien, die Japan auf die an sie übermittelte personenbezogene Daten aus der EU anwenden wird sowie Verpflichtungen hinsichtlich des Zugangs japanischer Behörden zu personenbezogenen Daten zu Zwecken der Strafverfolgung oder der nationalen Sicherheit, durch die gewährleistet wird, dass das japanische Datenschutzniveau demjenigen der EU entspricht.  Die nächsten Schritte beim Entwurf des Angemessenheitsbeschlusses sind die Stellungnahme des Europäischen Datenschutzausschusses, Anhörung eines Ausschusses aus VertreterInnen der Mitgliedstaaten (Ausschussverfahren), Unterrichtung des Ausschusses des Europäischen Parlaments für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres, sowie Annahme des Angemessenheitsbeschlusses durch das Kommissionskollegium.


Studie: 2025 arbeiten mehr Maschinen als Menschen, dennoch entstehen mehr Jobs als wegfallen: Einer kürzlich erschienen Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF) zufolge sollen Maschinen bis 2025 mehr als die Hälfte der Arbeit übernehmen. Derzeit erledigen Menschen noch 71 Prozent der Arbeit und Maschinen 29 Prozent. ForscherInnen berechneten, dass bis 2022 rund 75 Millionen Arbeitsplätze wegfallen und 133 Millionen entstehen. In Zukunft gefragte Jobs sind Software-EntwicklerInnen, sowie ExpertInnen für Online Handel und Social Media, VertriebsmitarbeiterInnen, Marketing und Kundendienst. Sinken werden die Jobchancen bei Routine-Jobs in der Buchhaltung und Personalabteilung. Klaus Schwab, Gründer des WEF, fordert Unternehmen zur Weiterbildung ihrer MitarbeiterInnen auf. Es sei wichtig nicht nur MitarbeiterInnen in Schlüsselpositionen zu fördern und weiterzubilden.


Airbnb kommt Forderungen der Europäischen Kommission und der EU-Verbraucherschutzbehörden nach:
Airbnb hat sich bereit erklärt die Forderungen von Juli 2018 zu akzeptieren und somit die Geschäftsbedingungen zu ändern und die Preisdarstellung zu verbessern. Bis Ende 2018 müssen alle Änderungen auf der Website in allen EU-Sprachen vorgenommen werden. Airbnb ist nun dazu verspflichtet den Gesamtpreis der Buchungen, sowie zusätzliche Gebühren wie Service- und Reinigungsgebühren darzustellen. Ist die Berechnung eines Endpreises nicht möglich, muss darauf hingewiesen werden, dass zusätzliche Gebühren anfallen könnten. Aufgrund der unterschiedlichen Verbraucherschutzvorschriften muss ebenso angegeben werden, ob die Unterbringung von einem privaten oder gewerblichen Betreiber angeboten wird.

Klarstellung von Geschäftsbedingung und Beseitigung gesetzeswidriger Konditionen:

  • Es wird deutlich gemacht, dass VerbraucherInnen von verfügbaren Rechtsbehelfen und von dem Recht Gebrauch machen können, GastgeberInnen im Fall von persönlichem Schaden oder sonstigen Schäden zu verklagen.
  • VerbraucherInnen werden darüber informiert, dass sie das Recht haben, gegen Airbnb vor dem Gericht ihres Wohnsitzes zu klagen.
  • Airbnb muss VerbraucherInnen darüber informieren, wenn ein Vertrag gekündigt wird oder Inhalte entfernt werden und den VerbraucherInnen das Recht auf Einlegung eines Rechtsmittels und auf Entschädigung einräumen.


E-Mails verschlüsseln: Wenigen Personen ist bewusst, dass ihre unverschlüsselten E-Mails, die sie jeden Tag versenden, mitgelesen und verändert werden könnten. Dagegen können verschieden Verschlüsselungsverfahren helfen. Zwei Verschlüsselungen stehen im Wesentlichen zur Verfügung: Punkt-zu-Punkt-Verschlüsselung (Transportverschlüsselung) und die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2E). Sicherer ist die E2E-Verschlüsselung, da diese nicht nur den Transportweg abschirmt, sondern auch an den Knotenpunkten der Kommunikation vor fremdem Zugriff schützt. Dabei werden die grundlegenden Schutzziele von Kommunikation im Internet gewährleistet: Vertraulichkeit, Integrität und Authentizität. Grundlegend für die E2E-Verschlüsselung ist, dass die KommunikationspartnerInnen einen sogenannten „öffentlichen Schlüssel" und den dazu passenden „privaten Schlüssel" besitzen. Mit dem „öffentlichen Schlüssel" wird die Nachricht verschlüsselt und kann nur mit dem „privaten Schlüssel" wieder geöffnet werden.


Digitale Transformation: Digitalkommissarin Gabriel ist am 25.09. 2018 in Wien und wird einen Bürgerdialog über digitale Transformation in Europa und eine Grundsatzrede beim „Chief Information Officers" (CIO) Meeting, welches von der österreichischen Ratspräsidentschaft organisiert wird, halten. Am Abend wird ein Treffen mit Verkehrsminister Hofer stattfinden. Dabei werden die Themen e-Privacy und das langfristige Budget der EU zur Unterstützung im Bereich Breitband und 5G Entwicklung besprochen.

IMPRESSUM:

Verband der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG)
Geschäftsführung: MMag. Heidrun Maier-de Kruijff

Stadiongasse 6-8, A-1010 Wien
Telefon: 0043-1-4082601
E-Mail:
sekretariat@voewg.at
Web: www.voewg.at
Rückfragehinweis: juergen.grill@voewg.at