VÖWG Förderung Spezial, No. 02 - 2019                                   


Nachfolgend das neueste Förderung Spezial des Verbandes der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG) mit aktuellen Meldungen zu ausgewählten europäischen und nationalen Fördermöglichkeiten. In dieser Ausgabe werden folgende Themenbereiche behandelt:

    • Wirtschaft, Finanzen und Binnenmarkt
    • Soziales, Bildung und Beschäftigung
    • Gesundheit und Medizin
    • Digitalisierung und Kommunikation
    • Energie, Technologie und Forschung
    • Umwelt und Verkehr

 Wirtschaft, Finanzen und Binnenmarkt

 

Stärkung des Binnenmarktes: Im Rahmen des ersten CEF Telecom Calls werden Mittel und Maßnahmen gesucht transnationale Bedürfnisse von öffentlicher Verwaltung, Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger besser zu vernetzen. Neben Lösungen für automatisierte Übersetzung, zum Zwecke mehrsprachiger europäischer Dienstleistungen, werden Ansätze für verschiedene E-Services wie transnationale E-Authentifizierungsmethoden oder E-Rechnungslegung gesucht. Für dieses Unterfangen stehen 19,2 Millionen Euro zur Verfügung. Bis zum 14. Mai 2019 werden Vorschläge angenommen.

 

Soziales, Bildung und Beschäftigung

 

Steigerung des Bewusstseins für EU-Bürgerrechte: Ziel dieser Ausschreibung ist es, das Bewusstsein von UnionsbürgerInnen für ihre Rechte zu fördern und die Inklusion mobiler BürgerInnen voranzutreiben. Weiters soll die demokratische Partizipation für Ausgewanderte einschließlich unterrepräsentierter Gruppen erhöht werden. Vor allem wird hier auf die Einrichtung nationaler Wahlnetzwerke abgezielt. Bis zum 11. April 2019 können Partnerschaften, die aus mindestens zwei Organisationen bestehen, Anträge einreichen.

 

Eine bürgernähere EU: Das Aktionsprogramm „Europe for Citizens“ hat einen Call für „zivilgesellschaftliche Projekte“ ausgerufen. Transnationale Partnerschaften und Netzwerke sollen Projekte fördern, bei denen BürgerInnen unterschiedlicher Herkunft zusammentreffen. Diese erhalten die Möglichkeit, direkt am Entscheidungsprozess der EU mitzuwirken. Der Fokus liegt hierbei auf der Förderung von gesellschaftlichem Engagement und Solidarität, dem Einholen von Meinungen und Freiwilligentätigkeit. Der Call endet am 1. September 2019.

 

ArbeitnehmerInnenorganisationen auf internationaler Ebene: Mit dem Call für „Informations- und Trainingsmaßnahmen für ArbeiterInnenorganisationen“ hat das Programm für „Beschäftigung und Soziale Innovation (EaSI)“ eine Ausschreibung veröffentlicht, um – der Programmlinie gemäß – Mobilität von Arbeitskräften sowie soziale Innovation und Beschäftigung zu fördern. In diesem Fall handelt es sich um einen Aufruf für Maßnahmen und Initiativen zur Stärkung der Kompetenzen von ArbeitnehmerInnenorganisationen auf EU- bzw. transnationaler Ebene bei den Themen Arbeit, Beschäftigung und sozialer Dialog. Bis zum 6. Mai 2019 haben Interessensvertreter, Gebietskörperschaften, Organisationen, Vereine und Hochschul- und Forschungseinrichtungen Zeit entsprechende Vorschläge einzubringen.

 

 Gesundheit und Medizin

 

Schutz der Umwelt vor Pharmazeutika: Im Rahmen des Horizon-2020-Programms der EU läuft derzeit eine Ausschreibung, die die Belastung der Umwelt durch Pharmazeutika eindämmen soll. Ein Environmental Risk Assessment (ERA), die für Neuzulassungen von Medikamenten verpflichtend ist, finden erst sehr spät im Entwicklungsprozess statt. Die aktuelle Ausschreibung soll Mittel und Verfahren finden, die eine frühzeitigere Analyse ermöglichen soll. Für dieses Vorhaben steht ein Förderbudget von knapp 84 Millionen Euro zur Verfügung. Einreichfrist ist der 25. April 2019.

 

 Digitalisierung und Kommunikation

 

Nationale Datenschutzbehörden: Das „Rights, Equality and Citizenship Programme“ hat im Zuge der neuen Datenschutzgesetzgebung einen beschränkten Call for Proposals zur Erreichung der Stakeholder ausgeschrieben. Ziel ist es, Stakeholder durch Bewusstseinsbildung unter Akteuren aus der Wirtschaft und durch die breite Öffentlichkeit zu erreichen. Außerdem sollen, aufbauend auf demselben Call aus dem Jahr 2017, nationale Datenschutzbehörden dabei unterstützt werden, sicherzugehen, dass Stakeholder sich der Datenschutzgesetzgebung bewusst sind. Förderfähig sind öffentliche Einrichtungen und Unternehmen, die im Sinne des §51 der Verordnung (EU) 2016/679 nationale Datenschutzbehörden sind. Der Call läuft bis zum 11. April 2019.

 

E-Justiz: Justice Across Europe“ hat einen weiteren Call veröffentlicht. Die spezifischen Zielsetzungen des Programms umfassen u. a. die Unterstützung der justiziellen Zusammenarbeit in Zivil- und Strafsachen, Förderung der juristischen Ausbildung und eine Förderung des effektiven Zugangs zur Justiz für alle – im Interesse der Entstehung einer gemeinsamen Rechts- und Justizkultur.
Die aktuelle Ausschreibung für „nationale oder transnationale E-Justiz-Projekte“ soll die Umsetzung der europäischen e-Justiz-Strategie 2019-2023 unterstützen. Besonders gefragt sind Ideen, die die Umsetzung von E-Justiz-Projekten auf nationaler Ebene unterstützen und Vorschläge, die bestehende oder laufende Projekte des E-Justiz-Portals verbinden oder verbessern. Entsprechende Vorhaben können bis zum 13. Juni 2019 eingereicht werden.

 

 Energie, Technologie und Forschung

 

ECSEL-Ausschreibungen 2019: Die Initiative „Electronic Components and Systems for European Leadership (ECSEL)” hat für das Jahr 2019 die Calls “Innovation Actions” (Projekte der experimentiellen Entwicklung) und “Research and Innovation Actions” (Projekte der industriellen Forschung) ausgeschrieben. Die erste Phase der zweistufigen Ausschreibungen endet am 5. Mai 2019. Bis dahin können Projektskizzen eingereicht werden. Vollanträge können bis zum 18. September, im Zuge der zweiten Phase, eingereicht werden. Finanziert wird das Vorhaben von der Europäischen Kommission und den ECSEL-Mitgliedstaaten mit einem Förderbudget von mehr als 300 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie leistet einen nationalen Kofinanzierungsbeitrag in Höhe von zehn Millionen Euro, wobei für die nationalen Schwerpunkte „Digital Industry“ und „Transport & Smart Mobility“ jeweils drei Millionen Euro reserviert sind.

 

 Umwelt und Verkehr

 

Absatzförderungsmaßnahmen von Landwirtschaftserzeugnissen: Das Programm „Absatzförderung von Agrarerzeugnissen“ (AGRIP) hat zwei Calls für Informations- und Absatzförderungsmaßnahmen ausgeschrieben, die den Agrarsektor der EU auch mit denen von Ländern außerhalb der EU wettbewerbsfähig halten sollen. Im Besonderen zielt eine aktuelle Ausschreibung auf die Förderung von Informationen und Absatz in China, Japan, Südkorea, Taiwan, Südostasien und Südasien ab. Der Verzehr von Agrar- und Landwirtschaftserzeugnissen aus der EU soll gesteigert, die Wirksamkeit in der Öffentlichkeit verbessert und der Markanteil in den Zielländern vergrößert werden.

Der andere Call beabsichtigt die internationale Anerkennung von EU-Qualitätssiegeln. Im Konkreten beinhaltet das die durch Qualitätssiegel geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.), geschützte geographische Angaben (g.g.A.), garantierte traditionelle Spezialitäten sowie optionale Qualitätskriterien. Außerdem sollen auf biologische Herstellungsmethoden und das Logo für hochwertige Agrarerzeugnisse, die für Gebiete der EU in äußerster Randlage typisch sind, aufmerksam gemacht werden.

Vorschläge werden bis 16. April 2019 entgegengenommen.

 

Katastrophenschutz und Meeresverschmutzung: Das Programm „Katastrophenschutzverfahren der Union (UCPM)“ hat zwei Ausschreibungen veröffentlicht. Im Allgemeinen geht es in diesem Programm darum, die Kooperation der Mitgliedstaaten im Bereich des Katastrophenschutzes zu stärken. Dies beinhaltet die Gewährleistung und Verbesserung der Wirksamkeit von Präventions-, Vorsorge- und Bewältigungssystemen für Katastrophen.

Einer der Calls befasst sich mit Katastrophenbereitschaft in den Bereichen Katastrophenschutz und Meeresverschmutzung, in dem Specific Objectives (SO) formuliert wurden: Stärkung der Kapazitäten für Maßnahmen, Entwicklung operativer Instrumente und Stärkung von Reaktionsplänen und –verfahren.

Der zweite Call ruft zu Vorschlägen von Präventionsprojekten in denselben Bereichen auf. Im Konkreten geht es hierbei um die Widerstandsfähigkeit gegen Auswirkungen des Klimawandels in Europa. Gefördert werden hier die Integration von Klimaprojekten in das Katastrophenrisikomanagement und die Entwicklung einer klimabeständigen Infrastruktur.

Beide Calls enden am 4. April 2019.

 



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