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VÖWG - Verkehr Spezial, 05/2018 |
Ich freue mich, das aktuelle Verkehr Spezial des Verbandes der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG) zu präsentieren. Darin finden sich Kurznachrichten mit Relevanz für den Verkehrssektor. Gemeinsam mit meinem Team wünsche ich eine angenehme Lektüre! Heidrun Maier-de Kruijff |
Sicherheit im Straßenverkehr. Die am 10. April von der Kommission veröffentlichten vorläufigen Statistiken zur Straßenverkehrssicherheit zeigen, dass 2017 das zweite Jahr in Folge die Anzahl der tödlichen Straßenverkehrsunfälle um etwa 2 % zurückgegangen ist - 2017 kamen in der EU 25 300 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben – das waren 300 weniger als 2016. In Österreich gab es zwischen 2016 und 2017 einen Rückgang von 5 %. Diese Entwicklung ist positiv zu bewerten, allerdings wird das gesetzte EU-Ziel – die Anzahl der im Straßenverkehr tödlich Verunglückten zwischen 2010 und 2020 zu halbieren – zu erreichen, als schwer eingeschätzt. Die Kommission arbeitet derzeit an einem neuen Rechtsrahmen für die Straßenverkehrssicherheit für die Jahre 2020 bis 2030 (Grundlage - Ministererklärung zur Straßenverkehrssicherheit), diese sollen im Frühjahr 2018 vorgelegt werden.
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IMO-Abkommen. Am 13. April 2019 erzielte die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) eine Einigung über eine erste Strategie zur Verringerung der Treibhausgasemissionen der internationalen Schifffahrt. Denn der Schifffahrtssektor muss seinen Beitrag zu den Zielen des Übereinkommens von Paris leisten. Der Schiffsverkehr macht derzeit 2-3 % der weltweiten CO2-Emissionen aus und könnte bis 2050 10 % erreichen - wenn nicht gegengesteuert wird. THG-Emissionen sollen um mindestens 50 % bis 2050 im Vergleich zu 2008 reduziert werden. Das Abkommen enthält neben diesem klaren Ziel auch einen Katalog an Maßnahmen zur Reduktion.
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Mobilität als soziale Frage. In der aktuellen Publikation des VCÖ wird die soziale Gerechtigkeit betreffend das derzeitige Verkehrssystem vordergründig behandelt. Einerseits werden Probleme und Herausforderungen des Verkehrssystems aufgezeigt. Allerdings werden auch Chancen und Lösungswege besprochen. Ein Factsheet bietet einen Überblick betreffend Mobilitätsarmut – betroffen sind vor allem Personen im ländlichen Raum. Raum- und Siedlungsstruktur sowie die verfügbare Verkehrsinfrastruktur, haben einen wesentlichen Einfluss auf das Mobilitätsverhalten. Wobei auch in Ballungsräumen Familien mit niedrigen Einkommen eher an stark befahrenen Straßen leben. Diese Familien besitzen oft kein Auto und sind in widersprüchlicher Weise stark von Abgasen und Lärm des Kfz-Verkehrs betroffen. Dementsprechend empfiehlt der VCÖ mittels kompakten Siedlungsentwicklungen, Mobilitätsmanagement von Betrieben oder dem Ausbau der Infrastruktur für Radverkehr in den Regionen, der Mobilitätsarmut gegenzusteuern. Es wird dargestellt, dass ein klimaverträgliches Verkehrssystem auch die soziale Ausgewogenheit erhöht.
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Luftverkehrsstrategie. Im Februar wurden neue Regeln für den sicheren Betrieb von Drohnen veröffentlicht. Das ist ein wichtiger Meilenstein im Rahmen der Luftverkehrsstrategie der Kommission für Europa. In der von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) veröffentlichten Stellungnahme wurden die Vorschriften so einfach wie möglich gehalten, wobei der Schwerpunkt auf das Risiko des Betriebs gelegt wurde. Ziel ist es mit gemeinsamen europäischen Vorschriften den Binnenmarkt für Drohnen und Drohnendienste zu festigen und damit zur weltweiten Führungsrolle der EU in diesem Sektor beizutragen. Auf der Grundlage dieser technischen Stellungnahme wird die Kommission im Laufe des Jahres konkrete Regulierungsvorschläge verabschieden.
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Seidenstraßen-Abkommen. Verkehrsminister Hofer hat Anfang April ein historisches Seidenstraßen-Abkommen mit China, bei dem Staatsbesuch in China zusammen mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz, abgeschlossen. Erstmals ist es einem europäischen Land gelungen, eine verbindliche Erklärung zur Seidenstraße, also der Modernisierung der Orient-Ost-Mediterranen Bahnachse von Piräus bis nach Wien, aufzusetzen. Heimischen Unternehmen soll damit die Chance für Aufträge in den Sektoren Infrastrukturtechnologie, Transporttechnologie (Bahn, Seilbahn, zivile Luftfahrt), urbane und Smart-City-Technologie sowie Informations- und Kommunikationstechnologie eröffnet werden. In Bezug auf den Klimaschutz ist die Verlagerung des Gütertransports von der Straße auf die Schiene, im Rahmen der Seidenstraße, von besonderer Bedeutung.
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Güterverkehr. Durch E-Commerce und die Globalisierung steigt das Transportaufkommen. Allerdings bestehen durch die Erderwärmung und den technologischen Wandel Herausforderungen, und ein Umdenken in der Organisation des Güterverkehrs ist erforderlich – besonders in urbanen Räumen. Die Stadt Wien, das Land Niederösterreich sowie die Wirtschaftskammern der beiden Bundesländer entwickeln als Träger des Projekts "Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien" eine Strategie für diese urbanen Räume. Die organisatorische Umsetzung übernahmen die Beratungsunternehmen Econsult und Denkstatt. Koch fungiert als Projektleiter. Es soll ein Aktionsplan entstehen, kooperative Lösungsansätze erarbeitet werden und Politprojekte begleitet werden. Dies findet am Spannungsfeld, den Verkehr zu mindern, ohne die Leistung einzuschränken, statt. |
IMPRESSUM: Verband der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG) Stadiongasse 6-8, A-1010 Wien Web: www.voewg.at
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