VÖWG - Wirtschaft Spezial, No. 05 - 2019                

Ich freue mich, das aktuelle Wirtschaft Spezial des Verbandes der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG) zu präsentieren. Darin finden sich Kurznachrichten mit Relevanz für den Wirtschaftssektor.

Gemeinsam mit meinem Team wünsche ich eine angenehme Lektüre!

Heidrun Maier-de Kruijff 

 Europäische Wirtschaft kühlt leicht ab, bleibt aber stabil

Der Quartalsbericht der Europäischen Union für das Frühjahr 2019 untersucht die wirtschaftliche und finanzielle Situation der Union. Aufgrund von globalen Unsicherheiten und Handelsstreitigkeiten verlangsamte sich das wirtschaftliche Wachstum seit Ende 2018. Für das Jahr 2019 wird deshalb eine Wachstumsrate von moderaten 1,4 Prozent und für das Jahr 2020 1,6 Prozent prognostiziert. Gestützt wird der Anstieg weiterhin durch den privaten Konsum, der einerseits rückgängige Tendenzen aufweist und anderseits selbst durch ein stabiles Lohnwachstum unterstützt wird. Die Arbeitsmarktsituation wird sich weiterhin leicht verbessern und die Beschäftigung mit einer moderaten Rate weiterwachsen. Die Kerninflation, jene die Energie- und bestimmte Lebensmittelpreise ausklammert, wird in den nächsten zwei Jahren leicht sinken.

 

Leak: Fünf Prioritäten für den/die potentielle/n Kommissar/in für Finanzen

Geleakte Dokumente der Europäischen Kommission listen die Empfehlungen und Prioritäten für den/die neue/n Finanzkommissar/in auf: Die Fertigstellung der Kapitalmarktunion durch die Harmonisierung der nationalen Insolvenzverfahren durch Ratschläge, anstelle von klaren Regeln; Steueranreize für KMUs und eine mögliche Etablierung eines Europäischen Investorenschutzes. Im Bereich der Finanzstabilität, Bürgschaftsregelungen sowie Rückforderung und Abwicklung für den Versicherungssektor. Vermehrter Fokus auf nachhaltiges Wirtschaften, die über die derzeitigen Vorschläge der „green finance“ hinausgehen. Ein weiterer Punkt ist die Schaffung eines klaren Rechtsrahmens für Kryptowährungen.

 

    WIFO: Tourismus in Österreich Winter 2018/2019

Die Einnahmen der Tourismuswirtschaft wuchsen von November 2018 bis April 2019 gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um 1,4 Prozent auf insgesamt 14,40 Mrd. €. Bereinigt um die späten Osterfeiertage stieg das reale Wachstum sogar um 1,7 Prozent. Aufgeteilt auf die Bundesländer stiegen die Einnahmen in Wien um 15,2 Prozent, in Niederösterreich um 4 Prozent, in Oberösterreich um 6 Prozent und im Burgenland um 0,9 Prozent. In den restlichen Bundesländern (außer Kärnten) wurden trotz steigender Nachfrage zu Ostern die Verluste aus dem Winter zwar gedämpft, aber dennoch rückläufige Einnahmen verzeichnet.

Finanzielle Stabilität der Eurozone steht vor Herausforderungen

Die Europäische Zentralbank veröffentlicht zwei Mal im Jahr ihre Rezension über die finanzielle Stabilität der Eurozone, in dem potentielle Risiken identifiziert werden. In ihrem aktuellen Bericht (Mai 2019) werden folgende Herausforderungen genannt:

  • gedämpftes Wachstum und das Risiko weiterer Wachstumseinbußen aufgrund globaler Faktoren
  • Kreditrisiken bei Haushalten und Firmen
  • Sinkende globale Aktienindizes
  • Bedingungen in den Märkten für Unternehmen für Unternehmensanleihen und leveraged loans haben sich verschlechtert
  • Gefahr von abrupten Preiskorrekturen und Herabstufungen von Unternehmensratings
  • gedämpfte Profitabilität der Banken

Daraus ergibt sich laut der EZB Notwendigkeiten von strukturellen Reformen und die Schaffung von regulatorischen Rahmenbedingungen, die die Widerstandsfähigkeit des Bankensektors und der Finanzmärkte verbessern.

 

 Europäische Union eröffnet Strafverfahren gegen Italien

Italien droht eine Strafzahlung von 3,5 Milliarden Euro aufgrund der Nichteinhaltung budgetärer Regeln im Rahmen des Europäischen Semesters. Im Zuge des Wachstums- und Stabilitätspakts sind die Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet ihre nationalen Haushaltsdefizite bei unter 3 Prozent des BIPs und den gesamten Schuldenstand auf unter 60 Prozent des BIPs zu reduzieren. Italiens Schuldenquote beträgt etwa 2,3 Billionen Euro. Das sind mehr als 132 Prozent der Wirtschaftsleistung. Die italienische Regierung ist quer durch die Koalition diesbezüglich gespalten, wie auf die Forderungen Brüssels eingegangen werden soll.

 

IMPRESSUM:

Verband der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG)
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