VÖWG - Wirtschaft Spezial, No. 08 - 2019               

Ich freue mich, das aktuelle Wirtschaft Spezial des Verbandes der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG) zu präsentieren. Darin finden sich Kurznachrichten mit Relevanz für den Wirtschaftssektor.

Gemeinsam mit meinem Team wünsche ich eine angenehme Lektüre!

Heidrun Maier-de Kruijff 

Wachstum kühlt weiter ab

Laut WIFO wuchs das österreichische BIP gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent – und weist damit das niedrigste Wachstum seit Anfang 2015 auf. Zwar lag das unbereinigte BIP im 2. Quartal 2019 bei 1,5 Prozent über dem Vorjahr, aber das um bestimmte Faktoren bereinigte BIP stagnierte. Diese gebremste Dynamik wird dennoch gestützt durch die privaten Konsumausgaben, deren Nachfrage um 0,4 Prozent gestiegen ist, während der öffentliche Konsum stagnierte. Das Wachstum der Investitionen schwächt hingegen langsam ab. Die Bruttoanlageinvestitionen stiegen um 0,5 Prozent, die Bauinvestitionen um 0,6 Prozent und die Ausrüstungsinvestitionen um 0,4 Prozent. Auch die stagnierende Weltwirtschaft wirkt sich auf den österreichischen Außenhandel aus. Die Exporte wurden im 2. Quartal mit 0,5 Prozent ausgeweitet, nach einem durchschnittlichen Quartalswachstum von 1,1 Prozent im Jahr 2018.    

  

Einigung der Mitgliedsstaaten zur nachhaltigen Finanzierung

Die Europäische Kommission präsentierte einen Aktionsplan zur „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“. Man möchte damit Kapitalflüsse auf nachhaltige Investitionen umlenken, Langfristorientierung und Transparenz von Anlagen fördern und dazu beitragen, finanzielle Risiken von Umweltzerstörung und Klimawandel besser zu bewältigen. Es beginnen nun die Trilog-Verhandlungen. Die Kommission ersucht das Europäische Parlament und den Rat, rasch zu einer Einigung zu gelangen. Das Klassifizierungssystem wird zu einem späteren Zeitpunkt - nach Annahme der Verordnung - auf der Grundlage der Arbeiten der Technischen Expertengruppe für nachhaltige Finanzierungen (TEG) angenommen.

In diesem Aktionsplan befinden sich Vorschläge für die Entwicklung einer einheitlichen EU-Taxonomie für nachhaltige Tätigkeiten sowie Nachhaltigkeitsbenchmarks – mit einem Fokus auf CO2-Bilanzen, um Investoren bessere Informationen zum Carbon Footprint ihrer Anlagen bereitstellen zu können –  und für die Klärung der Pflichten von VermögensverwalterInnen und institutionellen AnlegerInnen. Diese sollen zukünftig Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Investitionsentscheidungen einbeziehen und dies auch nach außen nachvollziehbar offenlegen. In weiteren Maßnahmen sollen Standards und Kennzeichen für umweltfreundliche Finanzprodukte entwickelt, unterstützende Aktionen zur Förderung von Investitionen in nachhaltige Projekte umgesetzt sowie insgesamt Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung gestärkt werden. Auch in Ratings und Marktanalysen, in der Finanzberatung und in Aufsichtsvorschriften möchte man Nachhaltigkeitsaspekte besser verankern. Schlussendlich sollen mit diesen Maßnahmen Finanzströme umgelenkt, finanzielle Risiken besser berücksichtigt und durch mehr Transparenz nicht nur die Fragmentierung des Markts verhindert, sondern auch AnlegerInnen bestmöglich vor sogenanntem Greenwashing geschützt werden. 

 Tourismusanalyse-WIFO: Zuwächse in der Sommersaison 2019

Von Mai bis August 2019 stiegen die Anzahl der Ankünfte um 3,6 Prozent und die Anzahl der Nächtigungen um 2,6 Prozent. Der Hauptreisemonat August schnitt dabei am stärksten ab: Ankünfte wuchsen um 4,3 Prozent an und die Übernachtungen stiegen moderater um 1,6 Prozent. Die nominellen Einnahmen im österreichischen Tourismus verzeichneten einen Wert von 10,07 Mrd. € – ein Anstieg um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Wien, Ober- und Niederösterreich sowie im Burgenland und in Vorarlberg wurden überdurchschnittliche Zuwächse erzielt. 71,2 Prozent der Übernachtungen stammten von internationalen Gästen – davon sind rund 52 Prozent aus Deutschland.


EU Budget Verhandlungen 2020

Am Dienstag verabschiedete der Haushaltsausschuss einen Haushalt in Höhe von 171,3 Mrd. € an Verpflichtungsermächtigungen. In seinem Standpunkt fordert er verstärkte Maßnahmen für den Klimaschutz, die Jugendbeschäftigungsinitiative, die Unterstützung von Erasmus+ und KMUs sowie für Forschung und Innovation in Bereichen wie Digitalisierung und Gesundheit und für zukunftsorientierte Technologien. Das Europäische Parlament stimmt am 23. Oktober über seinen Standpunkt zum Haushaltsentwurf 2020 ab. Damit werden drei Wochen lang "Vermittlungsgespräche" mit dem Rat eingeleitet, mit dem Ziel eine Einigung zwischen den beiden Organen zu erzielen, und zwar rechtzeitig, damit der Haushalt für das kommende Jahr Ende November unterzeichnet werden kann.

 

IMPRESSUM:

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