VÖWG - Bildung Spezial, No. 8 - 2016

Ich freue mich, das aktuelle Bildung Spezial des Verbandes der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG) zu präsentieren. Darin finden sich Kurznachrichten mit Relevanz für den Bildungssektor.

Gemeinsam mit meinem Team wünsche ich eine angenehme Lektüre!

Heidrun Maier-de Kruijff

Alpbacher Technologiegespräche: Am 26. August 2016 finden im Rahmen des Alpbacher Forums Technologiegespräche statt. In diesen Gesprächen wird unter anderem die Attraktivität der sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) bei der Jugend thematisiert. Zahlreiche Analysen über die Entwicklung von Arbeitsplätzen haben gezeigt, dass AbsolventInnen, die über Kenntnisseim Bereich der MINT-Fächer verfügen, am Arbeitsmarkt immer begehrter werden. Außerdem wird das Thema „Technologie als Unterstützung im Unterricht“ im Mittelpunkt der Gespräche stehen.

Schulspinde: In Wien werden immer mehr Schulspinde an höheren und mittleren Schulen zahlungspflichtig. Bis zu 40 Euro im Jahr verlangen private Firmen, die Schulen mit Spinden ausstatten. Das Bildungsministerium lässt nun die Verträge mit privaten Anbietern durch JuristInnen prüfen. Das Bildungsministerium gab an, dass Schulen grundsätzlich über ein Budget für Spinde und sonstiges Mobiliar verfügen. Kosten sollten den Eltern dabei also nicht entstehen.

Fachhochschulen: An den Fachhochschulen (FH) steigen mit der letzten Ausbaustufe die Studienplätze von 48.051 auf etwa 50.000. Im Herbst kommen 315 Plätze dazu, im Vollausbau dann 790. Mit dem Ausbau der Studienplätze sollen die Universitäten entlastet und die praxisnahe Ausbildung in den Regionen gestärkt werden, so Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner. Vor allem für Personen mit einschlägigen Berufsqualifikationen ist ein Studium an einer FH von Vorteil, mittlerweile kann die Hälfte aller Studien berufsbegleitend studiert werden.

Flüchtlinge: Im Rahmen der Flüchtlingsinitiative „More“ haben sich im Jahr 2015/16 rund 700 Flüchtlinge an Universitäten als außerordentliche StudentInnen inskribiert. Durch diese Initiative sollen Flüchtlinge die Möglichkeit haben, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Sie müssen keine Studiengebühren zahlen und die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) übernimmt den zu entrichtenden ÖH-Beitrag. Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Flüchtlinge besuchten Vorlesungen und Kurse der Universität Salzburg. 91 Prozent der StudentInnen, die sich inskribiert hatten, waren männlich.

Shanghai-Ranking: Im neuen „Shanghai Academic Ranking of World Universities“ sind nur mehr fünf österreichische Universitäten unter den Top 500. 2015 waren es noch sechs, dieses Jahr musste aber die Universität Graz weichen. Ansonsten liegen die österreichischen Unis, wie auch schon in den vergangenen Jahren, im Mittelfeld. Die Universitäten Wien und Innsbruck liegen auf Platz 151-200, dahinter folgt die Medizin-Uni Wien auf Platz 201-300, Schlusslichter sind die Technische Universität Wien und die Medizin-Uni Graz auf Platz 401-500. Die Top drei des Shanghai-Rankings sind die US-Universitäten Harvard, Stanford und die University of California in Berkeley.

Bildungsreise: Bildungsministerin Sonja Hammerschmid besuchte im Rahmen einer Bildungsreise in Hamburg die Grund- und Stadtteilschule „Alter Teichweg“ um sich neue Eindrücke über alternative Bildungswege zu machen. Die Stadtteilschule stellt eine Alternative zum Gymnasium dar und bietet alle Abschlüsse bis zum Abitur. Schwerpunkt dieser Schule ist der Erwerb von Kompetenzen zur Gestaltung des eigenen Berufs- und Lebenswegs sowie die Vorbereitung zum lebensbegleitenden Lernen. Die Grund- und Stadtteilschule wird ganztägig geführt, dies bringt laut Ministerin Hammerschid viele Vorteile, wie zum Beispiel das Vorantreiben von persönlichen Stärken.

Hochschulraumstrukturmittel: Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft startete die dritte Ausschreibung im Rahmen der Hochschulraumstrukturmittel. Dabei werden für Kooperationsprojekte im Verwaltungsbereich 12,5 Millionen Euro zur Verfügung stehen, womit drei Bereiche gefördert werden sollen: die Unterstützung bei der Implementierung einheitlicher Standards für Kosten und Leistungsrechnung, die Schaffung eines möglichst offenen Zugangs zu Forschungsdaten und -ergebnissen (Open Access) sowie der Ausbau und die Professionalisierung von Fundraising.

Ausbildungspflicht bis 18: Am 1. August 2016 trat die Ausbildungspflicht bis 18 in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt sind Jugendliche unter 18 Jahren, welche die neunjährige Schulpflicht erfüllt haben und sich dauerhaft in Österreich aufhalten, verpflichtet, einer Bildung oder Ausbildung nachzugehen. Dies gilt für alle Jugendlichen, die im Schuljahr 2016/17 die Schulpflicht abschließen. Jugendliche, die dieser Pflicht nicht nachgehen, müssen mit der Koordinierungsstelle des jeweiligen Bundeslandes in Kontakt treten. Wird die Ausbildungspflicht nicht eingehalten, liegt die Strafhöhe beim ersten Verstoß bei 100 bis 500 Euro und bei einem weiteren Verstoß bei 200 bis 1.000 Euro.

Lehrlingsausbildung: Die Zahl der erfolgreichen Lehrabschlüsse steigt zusehends. Mittlerweile schließen fast 90 Prozent aller Lehrlinge ihre Ausbildung ab. 95 Prozent der Lehrlinge sind auch bei der Lehrabschlussprüfung (LAP) erfolgreich, nur 4,8 Prozent haben ihre Lehrzeit zwar abgeschlossen, sind aber nicht zur LAP angetreten. Laut WKÖ Bildungsstatistik und dem vom ibw mitverfassten „Bericht zur Situation der Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung“ ist außerdem die „Drop-Out“-Rate auf 15,5 Prozent gesunken.

Mobilität an Hochschulen: Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner will die internationale Mobilität an österreichischen Hochschulen fördern und legte nun eine neue Hochschul-Mobilitätsstrategie vor. Bis zum Jahr 2025 sollen demnach 35 Prozent der AbsolventInnen einen Auslandsaufenthalt absolviert haben. Ein zentrales Instrument dafür ist das EU-Programm Erasmus+, welches schon 92.500 StudentInnen in Anspruch genommen haben. Durch Auslandsaufenthalte könne man, so Mitterlehner, neue Kompetenzen erwerben und den Horizont erweitern. Mit der neuen Hochschul-Mobilitätsstrategie wurden strategische Ziele und Empfehlungen formuliert, welche die transnationale Mobilität an Universitäten, Fachhochschulen und Privatuniversitäten vorantreiben sollen.

Umweltfreundliche Schulprodukte: Das Bundesgremium des Österreichischen Papierfachhandels gab an, dass ein klarer Trend in Richtung umweltfreundlicher, nachhaltiger und wiederbefüllbarer Schulprodukte zu erkennen ist. Rund 90 Prozent aller Hefte tragen mittlerweile ein Öko-Siegel, dies liegt vor allem an der weitreichenden Umstellung zu Recyclingpapier. Schulartikel, die mit dem Österreichischen Umweltzeichen gekennzeichnet sind, sind frei von gelisteten Schadstoffen und werden auf ihre Gebrauchstauglichkeit geprüft.

Europa 2020: Im Rahmen der Europa 2020 Strategie wurden unter anderem im Bildungsbereich Ziele definiert, welche eine intelligente, nachhaltige und integrative Wirtschaft mit einem hohen Maß an Beschäftigung, Produktivität und sozialem Zusammenhalt ergeben sollen. Nun hat Eurostat eine Analyse veröffentlicht, laut der sich im Bildungsbereich Fortschritte erkennen lassen. Diese werden durch eine erhöhte Quote von tertiären Bildungsabschlüssen und einer Verringerung der Zahl der frühzeitigen Schul-und AusbildungsabgängerInnen sichtbar.

Teurer Schulbeginn: Laut Erhebungen der Arbeiterkammer kostet ein „Taferlklassler-Startpaket“ zwischen 100 und 300 Euro. Dies können sich aber viele benachteiligte Familien nicht leisten, denn rund 300.000 Kinder und Jugendliche wohnen in einkommensschwachen Haushalten, so Caritas und Diakonie. Aus diesem Grund wird es bis zum 10. September 2016 Schulartikel in den Second-Hand Läden der Caritas geben. Spenden werden noch angenommen.

IMPRESSUM:

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