VÖWG - Sozial Spezial, September 2015                        

Ich freue mich, das aktuelle Sozial Spezial des Verbandes der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs (VÖWG) zu präsentieren. Darin finden sich Kurznachrichten mit Relevanz für den Bereich Soziales und Gesundheit.

Gemeinsam mit meinem Team wünsche ich eine angenehme Lektüre!

Heidrun Maier-de Kruijff

 

Wachstumsschub durch EinwanderInnen: In Deutschland wird bis zum Jahresende mit 800.000 ZuwanderInnen gerechnet. Oft wird von den immensen Kosten geredet. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat sich nun innerhalb einer Studie den positiven volkswirtschaftlichen Effekten gewidmet. Das DIW schätzt, dass Bund, Länder und Kommunen im kommenden Jahr insgesamt 9,2 Milliarden Euro in die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen investieren werden. Insgesamt soll dies zu einem Anstieg des BIP um zusätzlich 0,2 Prozent führen.

 

Falsche Ernährung: ForscherInnen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben die repräsentativen Krankheitskosten und Ernährungsdaten für Deutschland analysiert und errechnet, wie hoch die anteiligen Kosten eines unausgewogenen Verbrauchs von Zucker, Salz und gesättigten Fetten sind. In Summe ergeben sich dadurch Kosten in Höhe von 16,8 Milliarden Euro für das Gesundheitssystem, die auf eine Fehlernährung zurückzuführen sind.

 

 

Airbnb hebt Kurtaxe in Paris ein: Der in einigen Ländern in die Kritik geratene Zimmervermittler Airbnb zeigt sich kompromissbereit. In Kürze soll in Paris, wo rund 50.000 (sic!) Zimmer/Betten angeboten werden, das Äquivalent zur Kurtaxe; eine Bettensteuer eingehoben und an die zuständigen Behörden abgeführt werden. Damit soll zumindest ein Teil des mutmaßlichen Steuervermeidungsmodells entschärft werden.

 


Studie - Vielfliegen macht krank: Eine internationale Studie der britischen University of Surrey und der schwedischen Linnaeus University zeigt, dass VielfliegerInnen neben physischen, auch psychische, emotionale und soziale Folgen tragen müssen. Ständiges Reisen beschleunige den Alterungsprozess, mache depressiv und lasse soziale Beziehungen leiden, so die Ergebnisse der Studie.

 

 

Auswirkungen der Asylkrise: Der Zustrom an Asylsuchenden scheint auch in naher Zukunft nicht abzureisen, da bahnt sich bereits ein weiteres Problem an. ExpertInnen rechnen mit über 80.000 Asylanträgen bis Jahresende. Von diesen werden vermutlich rund 40.000 positiv beantwortet. Danach müssen diese Menschen ihre Flüchtlingsquartiere aufgeben und sich am Wohnungsmarkt eine Unterkunft besorgen. Ohne Arbeit wird sich die Wohnungssuche jedoch beinahe verunmöglichen. Zudem wird seitens ExpertInnen Missbrauch und Ausbeutung in Form von überteuerten Massenquartieren erwartet.

 

 

Menschen bleiben länger geistig fit: Die Generation 50 plus ist geistig fitter als noch vor einigen Jahren. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass die kognitiven Fähigkeiten durch den Einzug von Technik in den Alltag stärker genutzt werden müssen. Dies wird jedoch mit einem schlechteren physischen Zustand der Generation 50 plus bezahlt. Dieser folgt zunehmender körperlicher Inaktivität.

 

 

PatientInnenmobilität: Die Europäische Kommission veröffentlichte den ersten Umsetzungsbericht zur Richtlinie 2011/24/EU über die Ausübung der Patientenrechte in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung und kam zum Schluss: "Die Patientenmobilität bei geplanten Behandlungen ist – sowohl im Rahmen der Richtlinie als auch der Verordnungen über die soziale Sicherheit – nach wie vor gering, während die PatientInnenmobilität in Bezug auf ungeplante Gesundheitsleistungen beträchtlich höher zu sein scheint".

 


Verfügbares Einkommen in Österreich gesunken: Neue Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigen die Entwicklungen der verfügbaren Einkommen in den Industrienationen. Dabei offenbart sich, dass es in Deutschland seit 2007 zu einer Steigerung um 6,7 Prozent kam während das durchschnittlich verfügbare Einkommen in Österreich um 2,1 Prozent gesunken ist.

 


Regionale Unterschiede beim lebenslangen Lernen: Es ist zwar in aller Munde, jedoch ist die Idee der lebenslangen Weiterbildung nicht überall gleichermaßen angekommen . Die deutsche Bertelsmann-Stiftung hat dies in einer aktuellen Studie untersucht. Dabei kamen die AutorInnen zum Schluss: "Die unterschiedliche Wirtschaftskraft der Regionen Deutschlands spiegelt sich auch bei der Nutzung beruflicher Weiterbildungsangebote wider. Wo die Ökonomie boomt, da investieren die Menschen auch viel häufiger per Weiterbildung in ihr berufliches Fortkommen - oder ihre Arbeitgeber investieren in sie."

 

 

Wahrnehmung über den familiären Zusammenhalt beeinflusst Ernährung: Die Qualität von familiären Beziehungen ist ein großer Einflussfaktor auf die Ernährung – das zeigt eine Studie der Queen Mary University of London. ForscherInnen fanden heraus, dass das mütterliche Empfinden in Bezug auf die Familie, einen Einfluss auf den Zuckerkonsum der untersuchten drei- bis vierjährigen Kinder hat. Je schlechter der empfundene familiäre Zusammenhalt ist, desto mehr konsumierten die Kleinkinder zuckerhaltige Getränke und Süßigkeiten.

 

 

Dublin-System: Die Funktion des Dublin-Systems, wonach stets der europäische Staat für das Asylverfahren zuständig ist, den der Flüchtling auf seiner Flucht zuerst betreten hat, war während den letzten Wochen nicht gegeben. Nun reagiert die Deutsche Regierung auf den heftigen Zustrom und plant starke Leistungseinschränkungen für Dublin-Flüchtlinge. So sollen diese lediglich eine Rückfahrkarte und eine Wegzehrung erhalten. Ein Anrecht auf medizinische Betreuung oder eine Unterkunft hätten diese nicht mehr. Das Gesetz soll noch im Oktober verabschiedet werden.

 

 

Milleniumsziel erreicht: Die jährlichen Todesfälle aufgrund von Malaria sind seit dem Jahr 2000 um 60 Prozent zurückgegangen. 6,2 Millionen Menschenleben seien damit in den vergangenen 15 Jahren gerettet worden, berichten die Organisationen WHO und UNICEF. Für 2015 werden 214 Millionen Infizierte erwartet, davon könnten etwa 440 000 an der Krankheit sterben. Für den Rückgang machten WissenschaftlerInnen im Fachmagazin Nature die bessere Verfügbarkeit von Schutznetzen verantwortlich, die mit Insektiziden imprägniert wurden.

 

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