Ich freue mich, das aktuelle Energie-Spezial des Verbands kommunaler Unternehmen Österreichs (VKÖ) zu präsentieren. Darin finden sich Kurznachrichten aus dem Bereich der Energiewirtschaft.

Gemeinsam mit meinem Team wünsche ich eine angenehme Lektüre!

Heidrun Maier-de Kruijff


Staatliche Beihilfen:  In einer Presseaussendung gibt die Europäische Kommission (EK) bekannt, dass sie die Pläne Frankreichs zur Förderung erdgasbetriebener Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen als mit den EU-Beihilfevorschriften vereinbar befunden hat. Somit werden nun Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit einer Leistung von bis zu 1 Megawatt (MW) gefördert. Die französische Regelung wird den Ausbau der Stromerzeugungskapazität um etwa 7 MW fördern. Dadurch soll der CO2-Ausstoß gesenkt und die Energieeffizienz gesteigert werden, ohne dass der Wettbewerb übermäßig verzerrt wird.


Ökostromförderung:
 Anlässlich des Auslaufens der Förderung für Ökostromanlagen und der geplanten Verlängerung durch die Bundesregierung sieht Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber die österreichische Entwicklung bei Erneuerbaren Energien fehlgeleitet. Innerhalb seiner Kritik spricht er sich für den deutschen Weg der "Versteigerungen" aus.


Elektromobilität in China: Volkswagen plant mit dem chinesischen Herstelller Anhui Jianghuai Automobile (JAC) auf dem weltweit wichtigsten Automarkt China beim Bau von Elektroautos zusammenzuarbeiten. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Nachfrage nach Elektromobilität nur mäßig wächst, gilt China als größter Wachstumsmarkt für Elektroautos. Die langfristige Kooperation sieht die gemeinsame Entwicklung von rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen vor. 


KundInnen wechseln öfter den Anbieter: Laut einer Aussendung der E-Control wechselten mehr als 163.000 Strom- und GaskundInnen in Österreich im ersten Halbjahr ihren Lieferanten. Dies entspricht einer Steigerung von rund 36% bezogen auf den Vergleichszeitraum 2015.


E-Mobility Infrastruktur: Laut einer Aussendung plant Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) bis Ende Herbst dieses Jahres ein  Paket zur Förderung von Elektromobilität vorzustellen. Dieses soll unter anderem Kaufanreize sowie den österreichweiten Ausbau von Basis-Infrastruktur an Ladestationen beinhalten. Sein proklamiertes Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 eine funktionierende und flächendeckende Infrastruktur zur Versorgung von Elektroautos sicherzustellen. Um von den Best-Practice-Beispielen zu lernen und das Paket zu optimieren, unternahm der Minister eine Reise nach Skandinavien und betonte, dass vor allem Norwegen als Vorzeige-Beispiele diene.


Anstieg der Nettostromimporte in Österreich: Laut neuen Daten der E-Control führt eine geringere Stromerzeugung gepaart mit einem höheren heimischen Stromverbrauch zu einem Anstieg der Nettostromimporte Österreichs von elf Prozent im ersten Halbjahr 2016. Ob sich beim Verbrauch das Energieeffizienzgesetz auswirke, lässt sich noch nicht beurteilen, da noch Daten der Monitoringstelle abzuwarten sind.  Der Gasverbrauch stieg im ersten Halbjahr nach vorläufigen Zahlen um 1,8 Prozent. Dies ist vor allem durch den Einsatz von Gaskraftwerken im süddeutschen Raum und Österreich zum Zweck der Netzstabilisierung begründet. Die E-Control befürwortet, wo technisch notwendig, die Erzeugung zu drosseln und spricht sich gegen den Vorschlag der APG -  einem Vetorecht gegen Kraftwerksschließungen aus Gründen der Netzstabilität - aus. Nichtsdestotrotz  werde die Tendenz langfristig zu einem stärkeren Verbrauch von Strom gehen.


Ölpreiserholung lässt auf sich warten: Der Ölexperte Johannes Benigni, JBC Vienna, meint, dass die lang erwartete Erholung des Ölpreises erst sehr zögerlich 2017 starten wird, da die Rohölbilanz ein schwaches erstes Halbjahr 2017 indiziere. In einem Interview verweist er auf klare Hinweise in Richtung Öl-Überschuss. Somit ist die Zeit für eine nachhaltige Erholung noch nicht gekommen. Er prognostiziert daher langfristige Grenzkosten von 60 bis 80 Dollar pro Fass.


Solarzellen mit doppelter Ausbeute: Das Start-up „Insolight“ an der ETH Lausanne gab bekannt, dass sie einen Solarzellen-Prototyp entwickelt haben, der eine Ausbeute von 36,4 Prozent liefert. Handelsübliche Solarzellen schaffen derzeit nur um die 18 Prozent. Im Prinzip können Umwandlungsraten dank einer „Lupenbrille“ von bis zu 42 Prozent erreicht werden. Jedoch ist die Produktion sehr teuer und wird nur in hoch spezialisierten Sektoren verwendet, wie z.B. der Raumfahrt. Die Jungunternehmer betonen, dass der vorgestellte Prototyp schon nahezu marktreif ist und die etwas höheren Anschaffungskosten durch die höhere Stromproduktion ausgeglichen wird.


Ausbau von Windenergie: Die IG Windkraft warnt erneut vor einem Einbruch beim Ausbau der Windenergie. Geschäftsführer Moidl verweist auf 230 Windräder mit einer Leistung von 700 MW, die in der Warteschleife sind. Der Bau würde sofort 1,2 Mrd. Euro Investitionsvolumen und sauberen Strom im Ausmaß von 2,5 Prozent am gesamten Stromverbrauch bewirken. Er plädiert für eine rasche Umsetzung der umstrittenen geplanten kleinen Ökostromnovelle.

 


Streit um Bahnstrom: Der Bahnregulator Schienen Control hat den Netztarif der ÖBB für nichtig erklärt. Daher muss die Staatsbahn zu viel bezahlte Entgelte an diverse Privatbahnen und an ihre Konzernschwester ÖBB-Personenverkehr AG rückzahlen. Begründet wird das Urteil damit, dass die ÖBB höhere Kosten für die Stromdurchleitung und die Nutzung der Umformer sowie Netzkosten verrechnet hatte als tatsächlich angefallen sind.


Treibhausgasauflagen:
Laut einer Mitteilung des kalifornischen Gouverneurs hat sich der US Bundesstaat verpflichtet, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase bis 2030 um mindestens 40 Prozent verglichen mit 1990 zu senken. Somit hat der bevölkerungsreichste US-Bundestaat die strengsten Auflagen in den USA mit dem langfristigen Ziel, die Emissionen um 80 Prozent (verglichen mit 1990) bis zum Jahr 2050 zu reduzieren.


Strom- und Gaspreisentwicklung: Die EAA-EnergieAllianz Austria gab bekannt, dass ab 1. Oktober 2016 ihre Strom- und Gaspreise für rund drei Millionen Haushaltskunden im Burgenland, Wien und Niederösterreich um fünf Prozent gesenkt werden. Die Energieversorger gehen von einer jährlichen Ersparnis von rund 50 Euro pro Haushalt aus.


Neue deutsche Reg
eln der Netzfinanzierung: Die deutsche Bundesregierung hat eine neue Verordnung zur Finanzierung der Stromverteilernetze im Sommer 2016 beschlossen. Damit soll der Ausbau der Leitungen im Zuge der Energiewende gefördert und den Unternehmen mehr Investitionssicherheit gegeben werden. Durch die erhöhte Anzahl von Solar- und Windkraftanlagen hatten die Stromnetzbetreiber beklagt, dass sie die Kosten häufig erst mit Verzögerung auf die Rechnungen der Stromverbraucher umlegen könnten. Nun sollen sinkende Kosten schneller beim Verbraucher ankommen. Die Regelung trat diesen Sommer in Kraft.

 

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